Schwarzzelten im Winter
Tipps und Tricks
Ihr wollt mit Eurer Roverrunde oder sonstigen Gruppe eine Winteraktion im Schnee machen und in der Jurte schlafen, aber ihr wisst nicht so recht, worauf ihr achten müsst? Kein Problem – mit ein paar einfachen Tipps und Tricks kommt ihr auch mit Schwarzzelten gut durch den Winter.
Wichtig ist, wie auch im Sommer, zuerst die Platzwahl. Sucht Euch am besten einen ebenen, windgeschützten Ort. Auch die Größe des Zeltes ist zu beachten, denn es gilt: Je kleiner, desto wärmer. Es lohnt sich auf jeden Fall im Winter kleine Abstriche beim Platzangebot für den einzelnen zu machen und dafür, vor allem in der Nacht, nicht zu frieren. Über die Zeltkonstruktion solltet ihr euch schon im Vorhinein Gedanken machen. Im Allgemeinen sind Konstruktionen mit steilem Dachwinkel, wie Hochkohten oder 5er-Jurten (nur 5 Kohtenblätter als Dach) bei starkem Schneefall besser geeignet, als normale Jurten und Superjurten. Die Konstruktion hängt auch davon ab, ob ihr euer Zelt mit einem kleinen Holzofen oder mit offenem Feuer beheizen wollt. Während bei einem Ofen ein normales Innen-Einbein kein Problem ist, solltet ihr bei offenem Feuer eine andere Lösung wählen. Kohten könnt ihr zum Beispiel problemlos unter einem Baum aufbauen und an vorstehenden Ästen hochbinden. Eine weitere Variante ist für Kohten und Jurten ein Außen-Zweibein. Für Superjurten ist dies nicht geeignet, da dafür sehr lange Holzstangen (mindestens 8m) und eine aufwändige Sicherung benötigt werden. Stattdessen ist ein Innen-Dreibein für Superjurten und Jurten, die mit 2m Seitenhöhe aufgestellt werden, eine gute Lösung. Für die Bünde sollten Seile aus Naturmaterialien, wie Hanf oder Sisal, verwendet werden, da sie der Hitze gut standhalten und Kunststoffseile schmelzen können. Bei offenem Feuer ist grundsätzlich darauf zu achten, dass das Feuer nicht zu groß wird, denn auch Jurtenstoff brennt!
Wenn ihr Euch über die Konstruktion im Klaren seid, kann es mit dem Aufbau losgehen. Entfernt auf jeden Fall auf der Fläche, wo das Zelt stehen soll, den Schnee, um die Matschbildung im und um das Zelt zu verringern. Räumt den Schnee ruhig ein wenig großräumiger beiseite als der Zeltdurchmesser ist, damit ihr auch die Häringe bequem setzen könnt. Der entfernte Schnee kann nach dem Aufbau als Wall um das Zelt dienen, um den Luftzug unter der Zeltplane hindurch zu verringern.
Der Aufbau der Jurte funktioniert grundsätzlich genauso wie im Sommer, mit der Ausnahme, dass nicht- beachtete Kleinigkeiten, im Winter besonders ärgerlich werden können. Verwendet immer stabile Häringe (kein Alu), übrigens auch im Sommer, und achtet darauf, dass die Häringe ausreichend lang sind. Gerade bei weichem, matschigem Boden sollten die Häringe mindestens 30 cm lang sein, damit die Zelte auch Wind und Wetter standhalten. Ein Einsinken der Seitenstangen kann durch einfache Holzscheiben zum Unterlegen verhindert werden. Obwohl auch Jurten problemlos mit wenigen Personen aufgestellt werden können, empfiehlt es sich im Winter mit mehr Leuten zu arbeiten. So kann das Dach beim Aufstellen permanent in der Luft gehalten werden und es wird innen nicht nass oder dreckig. Darauf solltet ihr auch schon beim Zusammenknüpfen von Kohten oder Jurtendächern achten. Wenn ihr die Zelte nicht weit tragen müsst, könnt ihr sie auch schon zu Hause vorknüpfen. Beim Anbringen der Seitenbahnen solltet ihr im Blick haben, dass der Eingang an der vom Wind abgewandten Seite liegt. Für zusätzlichen Windschutz kann man sorgen, indem die Planen unten an den Seitenstangen festgebunden werden. Weitere Häringe zwischen den Seitenstangen, an denen die Seitenplanen noch einmal befestigt werden können, verringern den Wärmeverlust zudem. Auch beim Anbringen der Abdeckhaube (auch Drachen oder Batman genannt) am Dach sollte die Öffnung auf der dem Wind abgewandten Seite sein. So wird verhindert, dass der Rauch zurück ins Zelt gedrückt wird.
Das Zelt steht nun also und damit das auch so bleibt und ihr keine nassen Schlafsäcke bekommt, solltet ihr vor allem bei Schneefall oder Regen regelmäßig die Abspannungen und Häringe kontrollieren. Bei sehr starker Schneelast empfiehlt es sich auch, das Dach regelmäßig vom Schnee zu befreien und die Dachspannung zu überprüfen sowie das Dach gegebenenfalls nachzuziehen.
Für eine gelungene Winteraktion fehlt jetzt nur noch eine gemütliche Inneneinrichtung. Grundlage, dafür ist eine Plane, die die Feuchtigkeit des Bodens abhält. Darauf solltet ihr, noch unter der Isomatte, eine Isolierschicht, z.B. aus Stroh, Decken oder Fellen, einbauen. Der weiteren Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Achtet aber auf einen ausreichenden Abstand zum Feuer oder zum Ofen!
Wir wünschen Euch viel Spaß beim Zelten und die Winteraktion kann kommen!
Gut Pfad,
Das Blackcastle-Team
für das Black Castle Team
Magi
vielen Dank an Gaby für die Fotos